Lorenz Raab – trp
Matthias Löscher – git
Matthias Pichler – b
Lucas Niggli – dr
Wenn einer ein Stück “Puenktchen” benennt, würde man meinen, das sei ein feiner, zarter Akt. Etwas Kleines, ja fast Unscheinbares, vielleicht Abschliessendes. Bei Lorenz Raab und seiner Mannschaft strotzt dieses Puenktchen aber vor Kraft und Energie. Ein Pünktchen also, dem eine ganze Kolonne Ausrufezeichen hinterhermarschiert.
Denn die neue Scheibe des Lorenz Raab Quartetts strotzt vor Energie, vor Lust, sich kollektiv improvisierend in einen Rausch zu spielen. Ein Quartett, das mit elektrischer Gitarre anstelle des akustischen Pianos besetzt ist deutet schon an, dass diese Musiker nicht einem traditionellen, im Mainstream des “Modern Jazz” verhafteten Klang auf der Spur sind. Die klanglich ungemein variantenreich eingesetzten, oft schrägen und spannungsreichen Klänge von Markus Löschers Gitarre tragen denn auch viel zum Klangbild des Lorenz Raab Quartetts bei. Aber auch die feineren, impressionistischen Kompositionen von Lorenz Raab kommen im Zusammenspiel mit seinen hellhörigen, frisch und kräftig auf- und mitspielenden Bandmitgliedern wundervoll zur Geltung.
Lorenz Raabs Ideenreichtum ist einmal mehr kaum zu überbieten, sein warmer, voller Trompetenton, getragen von den manchmal unsisono gespielten, manchmal versetzten Bassläufen aus der Hand Matthias Pichlers, getrieben von Lukas Nigglis treibenden Grooves und Matthias Löschers abgespacten Klängen, das ergibt das schön scharf gewürzte Süppchen, das uns das Lorenz Raab Quartett hier vorsetzt. Pünktchen.